Weißdorn
Hauptsächliche Wirkung:
Herztonikum, kreislaufstärkend, blutdrucksenkend, Antioxidans.
Weißdorn
(Crataegus laevigata, C. monogyna)
Wissenschaftlicher Name:
Crataegus laevigata, C. monogyna.
Hauptsächliche Wirkstoffe: Polyphenole (Gerbstoffe), Proanthocyane, Flavonoide, Triterpene, Cumarine, Amine, (Trimethylamin in den Blüten).
Beschreibung: Der Weißdorn ist ein bis zu 8 m hoher, immergrüner Strauch mit kleinen Blättern, weißen Blüten und roten Früchten.
Vorkommen: Weißdornsträucher kommen in Hecken, Gebüschen und Wäldern in Europa und allen gemößigten Regionen der nördlichen Hemisphäre vor. Die Blüten werden im späten Frühjahr, die Früchte von Spätsommer bis Frühherbst gesammelt.
Warnung: Wechselwirkung mit anderen Medikamenten sind möglich. Werden weitere Arzneimittel eingenommen, insbesondere solche gegen Blutdruck oder Herzkrankheiten, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Der Weißdorn ist eine wertvolle Heilpflanze. Im Mittelalter galt er als Symbol der Hoffnung und wurde bei vielerlei Beschwerden angewendet. Heute verordnet man ihn v.a. bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, besonders bei Angina pectoris. Westliche Pflanzenheilkundler sehen in ihm buchstäblich eine Nahrung für das Herz, die den Blutfluss zum Herzen verstärkt und die normale Herzfrequenz wiederherstellt. Neuere Untersuchungen haben diese Wirkung bestätigt.
Seine Flavonoide und Proanthocyane besitzen die Fähigkeit, Blutgefäße, insbesondere die Koronararterien, zu erweitern. Dadurch wird der Blutfluss zum Herz verbessert und die Gefahr einer Angina pectoris verringert. Die Flavonoide und Proanthocyane sind auch starke Antioxidantien, die eine Degeneration der Blutgefäße verhindern oder zumindest verlangsamen.
Klinische Studien haben bewiesen, dass Weißdorn den Blutdruck senken und das Herz stärken kann. Auch die Sicherheit der Anwendung wurde bestätigt. Weißdorn wurde in Europa bei Nieren- und Blasensteinen und als harntreibendes Mittel verwendet.
Die Kräuterbücher von Gerard, Culpeper und K'Eogh aus dem 16. bzw. 18. Jh. nennen diese Anwendungen bereits. Der heutige Gebrauch als Kreislauf- und Herzmittel geht dagegen auf einen irischen Arzt zurück, der Weißdorn Ende des 19. Jh. erfolgreich bei Patienten mit Herz- beschwerden einsetzte.
Der Weißdorn wird heute oft für die Behandlung von Angina pectoris und Erkrankungen der Koronararterien eingesetzt. Da er die Herzfunktionen aber allgemein unterstützt, verwendet man ihn auch bei leichter Stauungsinsuffizienz und unregelmäßigem Herzschlag. Der Weißdorn wirkt wie viele andere Kräuter auch nur in Harmonie mit den körpereigenen physiologischen Prozessen und es dauert einige Monate, bis Ergebnisse sichtbar werden. Weißdorn wirkt normalisierend auf den Blutdruck. Das heißt, zu hoher Blutdruck wird gesenkt, zu niedriger erhöht. Er verbessert die Durchblutung im Kopfbereich und erhöht damit die Sauerstoffaufnahme im Gehirn.